Kaum hat uns das nasskalte Wetter eingeholt, schmerzt es bei 23 % der Deutschen in den Gelenken. Vor allem Menschen mittleren und höheren Alters sind jetzt während der grauen und regnerischen Tage von der Wetterfühligkeit und den damit verbundenen Gelenkbeschwerden betroffen. Fünf Prozent davon sind zur Linderung ihrer Beschwerden sogar auf die Einnahme von Medikamenten oder Nahrungsergänzungen angewiesen.
Als Ursache vermuten die Wissenschaftler die Veränderungen der Atmosphäre, die mit dem nasskalten Wetter einhergehen, wie Luftdruck, Feuchtigkeit und Temperatur. Diese führen dazu, dass es bei empfindlichen Personen zur Anschwellung der Gelenke kommen kann. Diese Veränderung bleibt für die angrenzenden Nervenzellen nicht unbemerkt, so dass eintretender Schmerz die Folge sein kann. Kommen kalte Temperaturen hinzu, so ziehen sich zudem Sehnen und Muskeln zusammen, wodurch das Schmerzempfinden zusätzlich gesteigert werden kann. In Forscherkreisen wirft die Wetterfühligkeit zwar noch viele Fragen auf. Einigkeit besteht jedoch darüber, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Wetter und der Gelenkgesundheit gibt.
Auch die Psyche kann bei der Wetterfühligkeit eine Rolle spielen: Die farblosen, verregneten Tage drücken auf unser Gemüt und können bei besonders anfälligen Personen dazu führen, dass die schmerzhaften Veränderungen in den Gelenken noch intensiver wahrgenommen werden.
Ein wichtiges Mittel gegen die Wetterfühligkeit ist die Wärme. Ein warmes Bad oder die altbekannte Wärmflasche kann hierbei schon Wunder wirken. Sollten die Schmerzen trotz dieser ersten Maßnahmen jedoch nicht verschwinden, so sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um andere mögliche Ursachen abzuklären.
Als weitere wirkungsvolle Maßnahme lautet eine Empfehlung des Vorsitzenden des Berufsverbandes Deutscher Internisten, bei jeder Witterung draußen Sport zu treiben. Mindestens drei Stunden Training wöchentlich würden helfen, um einer unangenehmen Wetterfühligkeit vorzubeugen. Ausdauersportarten wie Joggen, Walken, Wandern oder Fahrradfahren sind bestens geeignet, um den Körper auf die extremen Witterungsumschwünge vorzubereiten. Denn der menschliche Körper verfügt über eine so genannte Thermoregulation. Da die Körpertemperatur möglichst beständig sein muss, kann der Organismus auf plötzliche Temperaturänderungen mit Hilfe von Blutdruck, Pulsschlag und Größe der Blutgefäße reagieren. Stark variierende Temperatureinflüsse können auf diese Weise abgefangen werden.
Idealerweise kleidet man sich bei der sportlichen Betätigung so, dass einem nicht zu warm wird, sondern eher etwas kühl. Auf diese Weise wird die körpereigene Thermoregulation optimal ausgebildet. Beim Outdoor-Training sollten Betroffene aber dennoch darauf achten, nicht zu frieren, um eine Erkältung zu vermeiden. Vorteilhaft bei Wetterfühligkeit sind auch Kneippsche Anwendungen sowie ausreichend Schlaf.